Wir stärken die politische Teilhabe armutsbetroffener Menschen
Sozialminister Karl-Josef Laumann hat am heutigen Mittwoch den Förderaufruf „Beteiligung von Armutsbetroffenen, Expertise zur Armutsbekämpfung sowie Sozialplanung in Nordrhein-Westfalen“ veröffentlicht
Das Förderprogramm mit einem Gesamtvolumen von 2,4 Millionen Euro gliedert sich in drei Bausteine. Der erste Baustein zielt auf die Entwicklung und Umsetzung lokaler Beteiligungsformate, die Menschen mit Armutserfahrung eine Stimme geben.
Der zweite Baustein ist die Unterstützung wissenschaftlicher Forschungsvorhaben, die neue Erkenntnisse und Ansätze zur Armutsbekämpfung liefern und im dritten Baustein wird die kommunale Sozialplanung durch die Open-Source-Software „KomMonitor“ gefördert.
Dazu erklären die sozialpolitischen Sprecher der Fraktionen von CDU und Grünen, Marco Schmitz und Jule Wenzel:
Marco Schmitz (CDU): „Armut darf nicht zum politischen Schweigen führen. Wer dauerhaft in prekären Verhältnissen lebt, hat oft keine Kraft, keine Mittel und manchmal auch kein Gehör – genau das wollen wir ändern. Mit dem neuen Förderaufruf ermöglichen wir, dass Menschen mit Armutserfahrung sich nicht nur zu Wort melden, sondern aktiv an politischen Prozessen in ihrer Stadt oder Gemeinde mitwirken. Es geht um mehr als Partizipation – es geht um Anerkennung, Würde und um konkrete Verbesserungen im Alltag. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es entscheidend, dass wir diejenigen stärken, die sonst allzu leicht übersehen werden.“
Jule Wenzel (Grüne): „Demokratie lebt davon, dass alle mitreden können – unabhängig vom Einkommen. Doch wer in Armut lebt, bleibt oft politisch unsichtbar. Als schwarz-grüne Koalition ist es uns wichtig, Armut nachhaltig zu bekämpfen. Für eine wirksame Armutsbekämpfung ist es notwendig, die Perspektive von armutsbetroffenen Menschen einzubeziehen. Mit dem neuen Förderprogramm ermöglichen wir nun vielen Akteuren vor Ort – wie den Städten und Gemeinden, Trägern der sozialen Infrastruktur, aber auch Betroffenen selbst – neue Beteiligungsformate aufzubauen oder bereits bestehende weiter zu stärken.
Menschen mit Armutserfahrung sollen selbst mitgestalten können, was in ihrer Kommune passiert.“